Nicolas Sarkozy wittert Morgenluft


Sarkozy«C’est l’économie, idiot!» Dieses Bonmot gilt auch für Sarkozy, wenn er wiedergewählt werden will. Eines steht bereits fest: Der Einfluss des Wahlausgangs auf die Aktienmärkte ist gering. Wobei zwei Branchen mit den Sozialisten schlechter fahren würden.

Gute Nachrichten für Wahlkämpfer Nicolas Sarkozy: Das Staatsdefizit ist 2011 stärker zurückgegangen als vorhergesagt. Der Fehlbetrag sank auf 5,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Als Zielgrösse hatte Monsieur le Président 5,7 Prozent genannt. Frankreich steht wegen seiner Verschuldung seit Monaten unter Druck und verlor erst im Januar die Topnote AAA der Ratingagentur Standard & Poor’s.

Sarkozy und sein sozialistischer Herausforderer François Hollande mögen politisch meilenweit voneinander entfernt sein. Aber beiden wären in der Rolle des Präsidenten die Hände gebunden. «Der wirtschaftspolitische Spielraum für den künftigen Amtsinhaber ist eng – unabhängig davon, welchen politischen Weg er einschlagen wird», sagt Jürg de Spindler, WMR-Politikanalyst. Was in manchen Köpfen Ernüchterung auslösen mag, ist für Anleger eine positive Nachricht. Denn die Märkte mögen Stabilität, ob erzwungen oder nicht. Die Auswirkungen des Wahlausgangs vom 22. April auf den französischen Aktienmarkt erachtet WMR-Analyst Carsten Schlufter als gering. «Bestimmte Wirtschaftszweige dürften indes stärker betroffen sein als andere.» Sollte Hollande gewinnen, müsste der Finanzsektor zittern. Schlufter: «Über den französischen Bankaktien hängt das Programm der Sozialisten wie ein Damoklesschwert.» Auch für die Stromerzeuger wäre die Abwahl Sarkozys schlecht, möchten die Sozialisten doch den Ausstieg aus der Atomenergie einleiten. Für den Anleger gut zu wissen: «Die Aktien von Versorgern und Banken haben in den letzten Monaten bereits gelitten. Möglicherweise sind die Folgen der Wahl in den Kursen bereits enthalten.» UBS_Impact_2.4.2012_(PDF)


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