Auf Uncle Sam ist weiterhin Verlass


Uncle SamVier von fünf US-Firmen haben den Ausblick fürs zweite Quartal nach unten revidiert. So etwas gab es schon lange nicht mehr. Dennoch bleibt CIO WM Research dabei: US-Aktien übergewichten. Die Abhängigkeit von Europa ist relativ gering.

Von Pepsi über FedEx und Philip Morris bis zu Procter & Gamble: Ein US-Unternehmen nach dem andern gab dieser Tage eine Gewinnwarnung heraus. Gemäss einer Erhebung der Nachrichtenagentur Thomson Reuters war der Anteil an Firmen, die ihre Prognosen nach unten korrigierten, letztmals im Herbst 2001 so gross wie heute – nämlich fast 80 Prozent. Als Hauptgrund nennen allesamt die Krise in Europa.

Für Stefanie Scholtysik wäre es übertrieben, sich jetzt von US-Aktien abzuwenden. Die CIO-WM-Research-Analystin weist auf die solide finanzielle Basis der meisten amerikanischen Unternehmen hin: «Es geht ihnen ausgezeichnet. Sie konnten in den letzten Jahren ihre Bilanzen sanieren und verfügen über grosse Cash-Bestände, die sie in Form von höheren Dividenden oder von Aktienrückkäufen den Investoren zurückgeben dürften.» Aber – und das ist das wichtigste Argument zugunsten von US-Aktien: Sie sind weniger risikobehaftet als die meisten Aktien europäischer Unternehmen. «Der amerikanische Markt ist zwar nicht immun gegenüber Schocknachrichten aus dem Euroraum, aber eindeutig resistenter.» Die Gewinne von US-Unternehmen – zum Beispiel im S&P 500 – stammen nur zu 15 Prozent aus Europa. «Das ist relativ wenig», sagt die Analystin. Stützend kommt hinzu, dass viele Investoren nach Dollar-Anlagen suchen. Scholtysik glaubt an ein kontinuierliches Wachstum in den USA. «Wir mögen Unternehmen mit einer defensiven Ausrichtung, insbesondere aus dem Konsumgüterbereich für den Alltag, sowie IT-Unternehmen.» Anlegern, die gewillt sind, etwas mehr Risiko zu tragen, empfiehlt sie neben den Grosskonzernen auch die Beimischung mittelgrosser US Firmen (US Mid Caps). UBS_Impact_26.6.2012_(PDF)


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